Es begann am 29. September 1960
1960
Alles begann am 29. September 1960. Auf Initiative von Hermann ( Schang ) Bauer, dem späteren Ehrenmitglied, kamen im Hotel „Zum Treppchen" in Küdinghoven 23 Tennisinteressierte zusammen und gründeten den „ Tennisclub Blau-Gelb Beuel-Süd 1960 e. V.". Der Clubname wurde später leicht verändert, aus Beuel-Süd wurde Bonn-Beuel. Blau und Gelb waren die Farben der damals noch eigenständigen Stadt Beuel. Mit der Übernahme in den Vereinsnamen sollte die starke Verbundenheit der hiesigen Bevölkerung zu „ihrer" Stadt auf der „schäl Sick" zum Ausdruck kommen.
Wie war das 1960? Der Aufschwung war in vollem Gang, die Wirtschaft boomte und viele Menschen im Lande konnten mit dem Begriff Wohlstand wieder etwas anfangen. Die ( Bundes- ) Deutschen hatten noch Konrad Adenauer, die Bonner badeten im Rhein und die Küdinghovener vergnügten sich im Ennerthaus. Leider war es mit diesen Herrlichkeiten bald vorbei. Konny ging in Rente, der Rhein war verseucht und das Ennerthaus musste dem Autobahnbau weichen.
Aber wie es im Leben nun einmal so ist, niemals geht man so ganz. Der Rhein ist fast wieder sauber, die Küdinghovener haben jetzt das Ennertbräuhaus und manch einer wünschte sich, dass der „Alte aus Rhöndorf" zu einer Stippvisite aus dem Himmel zurückkäme. Man sieht, alles bewegt sich und nichts bleibt so wie es ist. Das gilt auch für den Tennisclub Blau-Gelb Bonn-Beuel.
1961 - 1968
Am 8. Juli 1961 konnte sich die auf 65 Personen angewachsene Mitgliederzahl über die Einweihung der ersten beiden Tennisplätze am Schießbergweg freuen. Das Interesse am Tennis griff wie ein Bazillus um sich und machte schon bald den Bau des dritten Platzes und eines Clubhauses notwendig. Mit Hilfe der Stadt Beuel und starker Eigenleistungen konnte dieses Vorhaben am 21. Juni 1968 abgeschlossen werden.
1970 - 1979
In den 70er Jahren nahm die Entwicklung des „weißen Sports" so richtig Fahrt auf. Die Mitgliederliste war bei 240 angekommen und in der Warteschleife schmorten weitere 100 Tenniswillige. Der Wunsch nach Vergrößerung war unüberhörbar. Es gab viele Meinungen, diverse Pläne und starke Auseinandersetzungen. Uneinigkeit in Vorstand und Mitgliedschaft gefährdeten den Zusammenhalt des Clubs.
Ein im Wesentlichen neuer Vorstand beruhigte jedoch ab 1976 die Situation und steuerte gezielt auf den Bau einer größeren Anlage hin. Grünes Licht gab es auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. September 1978. Als geeigneter Standort bot sich ein Gebiet am Rastenweg in Ramersdorf an. Viel Arbeit wartete auf Vorstand und Gefolgschaft.
1980 - 1989
Zwei Jahre später war es dann soweit. In einem wahren Kraftakt gelang es unter tatkräftiger Mithilfe ( fast ) aller Beteiligter, die Pläne Wirklichkeit werden zu lassen. Mit einem großen Empfang konnte die neue Anlage am 30. August 1980 in Besitz genommen werden.
6 Plätze und ein geräumiges Clubhaus, genügend Parkraum und großzügiges Grünflächenpotenzial erfüllte die nunmehr auf rund 400 Mitglieder angewachsene Mitgliedschaft und vor allem den rührigen Vorstand um Dr. Klaus Solveen mit berechtigtem Stolz.
Wer aber glaubte, dass nun Ruhe einkehren würde, wurde eins Besseren belehrt. Jetzt war das Interesse der Tennisfans erst recht geweckt. Die Warteliste wurde lang und länger. Es half nichts, eine erneute Aufstockung der Platzkapazität musste her. Der bewährte Vorstand nutzte seine guten Kontakte zu den Stadtoberen und leistete bei den zunächst unwilligen Grundstücksnachbarn gute Überzeugungsarbeit, so dass bereits im Sommer 1984 vier weitere Tennisplätze in Betrieb genommen werden konnten. Zusammen mit den 3 Courts der alten Anlage verfügte der Verein nunmehr übe dreizehn Außenplätze und avancierte damit nicht nur zum absoluten Primus in Beuel, sondern zählte gleichzeitig zu den Topclubs des gesamten Großraums Bonn. Die inzwischen auf rund 530 angewachsene Mitgliederdatei untermauerte diesen Anspruch nachhaltig.
1990 - 1999
Die Zeit der großen Neubauten war damit vorbei. Allerdings kamen nicht gleichzeitig alle derartigen Maßnahmen zum Stillstand. 1990 wechselte die Vorstandsspitze. Dietmar Schulte, der vorher schon ein Dutzend Jahre als Geschäftsführer und 2. Vorsitzender die Geschicke mitbestimmt hatte, löste den amtsmüde gewordenen Dr. Klaus Solveen ab. Unter neuer Führung konnte der Club das bis dahin Erreichte in fast allen Belangen festigen und erweitern.
Zahlreiche Ausbau- und Verschönerungsarbeiten im Clubhaus und draußen wurden in den 90er Jahren durchgeführt. Nach vorzeitigen Rückzahlungen der Baudarlehen war der Club nicht nur schuldenfrei, sondern konnte zusätzlich ein finanzielles Polster für vertragliche Zukunftsverpflichtungen und kommende Aufgaben anlegen. Die Mitgliederzahl legte noch einmal deutlich zu und verzeichnete in den letzten Jahren des Jahrtausends immer neue Rekorde.
2000 - 2009
In 2000 betrug die Mitgliederzahl rund 650 eingeschriebene Personen.
Auch sportlich hatte sich einiges getan. Nachdem sich die ersten zwanzig Jahre quasi als Selbstläufer betätigten und zu beachtlichen Erfolgen insbesondere im Jugendbereich führten, flaute der Zuspruch ab Mitte der 80er Jahre ab. Erst in den 90er Jahren reifte langsam die Erkenntnis, dass clubseits etwas mehr getan werden musste. Ein umfassendes Sportkonzept führte den Club ab 1996 wieder auf den Erfolgskurs. Vor allem der große Zuwachs im Jugendbereich und die häufigen Aufstiege in fast allen Altersklassen lieferten den Beweis für diese Aussage.
Den sportlichen Höhepunkt erreichte der Club mit dem Aufstieg der 1. Herrenmannschaft in die Oberliga im Jahre 2001. Das Interesse der Mitglieder an den Heimspielen der leider nur ein Jahr währenden Zugehörigkeit war enorm.
Das Jahr 2000 war geprägt von einem weiteren Wechsel an der Vorstandsspitze. Dr. Klaus Gilles übernahm die Führung des Clubs und sah sich vor allem mit den Herausforderungen um das Tennishallenprojekt konfrontiert, was bis heute noch aktuell ist.
Im Jahre 2004 musste die alte Anlage leider einem neuen Bebauungsplan weichen, so dass sich das ganze Clubleben ausschließlich auf der neuen Anlage abspielt. Außerdem galt es den Wegfall der drei Plätze am Schießbergweg im Jahr 2005 zu kompensieren.
2009 - 2010
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26.Februar 2009 wurde mit großer Mehrheit einem Hallenbau auf den Plätzen 1-3 zugestimmt, wobei die Hallenplätze auf einen Lebensmitteldiscounter aufgesetzt werden sollen. Im Gegenzug des Wegfalls der Plätze 1 -3 können hinter den Plätzen 7-10 bis zu vier weitere Außenplätze erstellt werden. Das Projekt wird den seit Juni 2010 unter der Führung von Dr. Adolf Peter Bröhl agierenden neuen Vorstand auch weiterhin beschäftigen.
Im letzten Jahrzehnt konnte auch unser Club sich dem allgemeinen Trend des Mitgliederschwundes nicht entziehen. So sank die Mitgliederzahl Ende 2010 auf 474 Personen. Dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten ist eine der besonderen Herausforderungen des neuen Vorstandsteams.
Ein erster Schritt in Richtung Mitgliederbindung ist uns dabei auf unserer Feier zum fünfzigjährigen Bestehen des Clubs am 28.08.2010 gelungen. Ob Jung oder Alt, die Feier, die in den Räumlichkeiten unseres Clubhauses stattfand, hat allseits zu großer Anerkennung geführt.
In sportlicher Hinsicht waren die Erfolge zu Beginn des letzten Jahrzehnts im Herrenbereich leider nicht fortsetzbar. Trotzdem hat der Club so viele Mannschaften in Oberliga und Verbandsligen wie noch nie zuvor zu verzeichnen. Besonders stolz sind wir auf unsere Jugendarbeit. So hat sich unsere Knabenmannschaft innerhalb von wenigen Jahren aus der 2. Bezirksliga in die höchste Spielklasse, die Oberliga, gespielt, ein Verdienst unseres Trainerteams, der Hoffnung auch für die Zukunft der Herrenmannschaften schürt.
2011
Im Jahr 2011 konnte der Abwärtstrend der letzten Jahre bei den Mitgliederzahlen gestoppt werden. Per Saldo verzeichnen wir im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Zuwachs von 53 Personen (11 %) und weisen zum 31.12.2011 insgesamt 527 Mitglieder aus. Zu dieser positiven Entwicklung haben zwei Faktoren beigetragen. Zum einen die mit 112 schon seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesene Anzahl von Neuzugängen und zum anderen die gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Zahl von 59 ausgetretenen Personen.
Eine Prognose für die sportliche Zukunft des Vereins zu geben, ist immer sehr gewagt, weil Faktoren auftreten können, die man nicht einplanen kann. Das grundsätzliche Ziel wird es aber bestimmt sein, dass wir die große Anzahl von Mannschaften weiter aufrecht erhalten können und vielleicht noch die ein oder andere Mannschaft mehr für die Medenspiele melden können. Weiterhin sollten wir versuchen eine gesunde Balance von Freizeitmannschaften und Leistungsmannschaften zu halten, damit wir möglichst vielen interessierten Tennisspielern eine Möglichkeit bieten können, die passende Mannschaft zu finden.
Im Herrenbereich sehen wir uns so gut aufgestellt, wie seit einigen Jahren nicht mehr. Uns fehlt zwar leider der ein oder andere Topspieler, um sich in der 1. Verbandsliga oder Oberliga zu etablieren, doch haben wir mittlerweile eine Masse an guten Verbandsligaspielern, die in Bonn ihres gleichen sucht. Auch der Nachwuchs drängt unaufhaltsam in den Kader der 1. und 2.Herren, so dass wir uns um die Zukunft mittelfristig keine Sorgen machen müssen. Aufgrund dieser Entwicklung werden wir wahrscheinlich auch 2013 wieder eine leistungsorientierte Herren 30 haben, die sich aus dem jetzigen Herrenbereich rekrutieren wird. Auch die nächste Altersstufe mit den Herren 40 ist ein absolutes sportliches Aushängeschild für unseren Verein. Nach dem Aufstieg in die Oberliga und zwei weiteren Verstärkungen wird man wohl die Klasse halten können und kann sogar den Weg Richtung Regionalliga anpeilen. Dafür müssen aber weitere Spitzenspieler zu der Mannschaft stoßen, sonst wird man das Niveau nicht erreichen können. Nach den Herren 40 entsteht gerade ein kleines Loch, da wir keine Herren 50 mehr gemeldet haben. Die Mitglieder der Herren 50, wurden aber in die II. Herren 55 integriert und können so weiter an den Medenspielen teilnehmen. Wir sollten das ehrgeizige Ziel haben, im Herrenbereich wieder durchgehend aufgestellt zu sein, d.h. dass wir auch wieder eine Herren 50 und Herren 60 im Aufgebot haben. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir uns nach der Saison 2012 mit allen Mannschaftsführern treffen, um zu überlegen, wie wir die Struktur etwas verändern können.
Auch unser Damenbereich ist sehr zufriedenstellend aufgestellt. Leider werden wir personell bedingt dieses Jahr wieder nur eine Damenmannschaft haben, was wirklich sehr schade ist. Ähnlich wie bei den Herren gibt es auch bei den Damen einige ältere Spielerinnen, die durchaus zu den Damen 30 wechseln könnten. Diese Problematik finden wir auch bei älteren Damenmannschaften, so dass man davon ausgehen muss, dass, wenn alle Damen altersgerecht spielen würden, wir durchaus besser da stehen könnten. Auch hier werden wir uns zusammensetzen, um strukturelle Veränderungen zu planen. Wichtig bleibt aber bei allem, dass sich jeder Spieler in seiner Mannschaft wohlfühlt, so dass man dieses Thema sehr sensibel anfassen muss. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Unterbau. Der Tennisclub verfügt über eine tolle Jugendarbeit mit ca. 130 Jugendlichen. Wir müssen weiterhin alles dafür tun, dass wir unsere Jugendlichen weiterhin an uns binden. Diese Bindung muss über das Jugendalter hinausgehen, weil sonst die Jugendarbeit, neben der sozialen Komponente, nicht nachhaltig ist.
Um diese ganzen Aufgaben in der Zukunft erfüllen zu können, brauchen wir Unterstützung von allen Vereinsmitgliedern. Wie wird sich der Club im kommenden Jahrzehnt entwickeln? Viel wird davon abhängen, wie sich die Mitglieder mit dem Club identifizieren. Wir als Vorstand nehmen die vor uns liegenden Herausforderungen an und freuen uns auf Ihre Unterstützung.
In den letzten Monaten konnte man unseren Club des Öfteren in den lokalen Medien wiederfinden. Hierbei geht es um den Plan, zugunsten der Bebauung mit einen Supermarkt einen Teil unserer Clubanlage am Rastenweg aufzugeben, um dann im nördlichen Teil der Anlage neben dem dort ansässigen Kindergarten, 2 neue Plätze zu errichten.
2012 bis 2013
Der neue Vorstand ist nun 4 Jahre aktiv - und das was geschafft wurde, lässt sich sehen: Die Mitgliederentwicklung ist positiv, immer noch sind Zuwächse zu verzeichnen. Im sportlichen Bereich sind Erfolge zu vermelden und finanziell steht der Verein auf gesunden Füßen.
Die Verhandlungen mit der Stadt Bonn zur Verlagerung von zwei Tennisplätzen sind vorläufig mit einer privatschriftlichen Vereinbarung abgeschlossen, ganz im Sinne des Beschlusses der Mitgliederversammlung und juristisch zum Wohle des Vereins abgesichert. Das Ganze war eine schwere Geburt und sehr aufwendig. Wie und wann es nun weitergeht, werden wir sehen.
Andere neue Herausforderungen stehen vor der Tür: Die Umstellung auf SEPA aufgrund der EU Regelungen ist durchzuführen und Herr Snowden und die NSA haben dafür gesorgt, dass z.B. der Datenschutz auch für den Verein immer wichtiger wird. Das Spannungsfeld zwischen sportlicher und gesellschaftlicher Ausrichtung des Vereins ist nach wie vor vorhanden. Der Vorstand wird sich verändern, da einige verdiente Vorstandsmitglieder für eine Neuwahl nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Ich hoffe auf eine große Beteiligung bei der Mitgliederversammlung am 03.04.2014, wo es ja dann die Neuwahlen geben wird.
Mein Dank gilt wie in den Vorjahren in erster Linie dem Vorstandsteam, ohne das die positive Entwicklung des Vereins nicht möglich gewesen wäre, aber auch der Tennisschule, die einen großen Anteil an der positiven Mitgliederentwicklung hat und der Gastronomie, die nunmehr gefühlt seit hundert Jahren für hervorragendes Essen und Trinken sorgt. Wenn man die Probleme anderer Vereine mit ständigem Wechsel auf diesem Sektor sieht, sollten wir als Tennisclub dankbar sein, dass wir so eine konstante, zuverlässige und qualitativ hochwertige Gastronomie haben.
2014

Seit Anfang April 2014 ist der neu gewählte Vorstand im Amt. Adi Bröhl wurde mit klarer Mehrheit in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestägtigt. Ausgeschieden aus dem Amt der 2. Vorsitzenden ist Babsi Rönz. Der gesamte Vorstand dankt ihr für ihre engagierte Arbeit für unseren Tennisclub in den letzten vier Jahren. Ihr Nachfolger ist Stefan Gehlen, der ebenfalls mit deutlicher Mehrheit zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde.
Als Nachfolger für den ausscheidenden Geschäftsführer rückt Tobias Isenberg in den geschäftsführenden Vorstand. Peter Seidenberg wurde unter großem Applaus als Kassenwart in seinem Amt bestätigt, ebenso unser Sportwart Christian Schönen, der sich seit nunmehr zehn Jahren für die Geschicke verantwortlich ist.